Als ich vor 2 Jahren das erste Mal mit Deadly Sin im Rahmen eine Konzerts zur Veröffentlichung der ersten CD in näheren Kontakt kam, war ich ziemlich felsenfest überzeugt, hier eine vielversprechende Band zu erleben, die ihren Weg gehen wird. Eine Einschätzung, die dann peu a peu von vielen Kollegen geteilt wurde. Im laufe der Zeit hat sich die Band dann einen recht hohen Bekanntheitsgrad gerade durch die vielen Konzerte, erworben. Mittlerweile liegt das zweite Werk vor, die Position hinterm Mikrofon wurde neu besetzt. Ansonsten alles beim alten? Gibt es ein weiteres Album in der gleichen Güte wie "Diamond and Tyrants" oder hat sich die Band grundlegend musikalisch gewandelt? Die Antwort liegt irgendwo dazwischen. Sicherlich ist es nicht fair, das wohl oder übel einer Band an einer Person festzumachen, aber ohne den charismatischen Sänger/Gitarristen Carl Delius fehlt etwas im Gruppengefüge. Zwangsläufigerweise ergaben sich neue Möglichkeiten hinsichtlich des Songwriting, da diese Last jetzt auf alle Bandmitgliedern verteilt ist. Herausgekommen ist eine CD, die polarisieren wird. Damit müssen D.S. leben. Den einen wird die neue, mehr melodische Ausrichtung gefallen, die anderen werden "Lost Horizon" komplett ablehnen, da die nach vorne treibende Kraft wie z.B. die des Titelsongs der ersten CD komplett fehlt. Natürlich ist die neue CD nicht irgendeiner lauer Aufguss aus schlecht durchdachten Ideen, aber der zündende Funke springt erst recht spät über. Die 6 relevanten Titel, der 7.ist ein Video-Clip vom Hard Sampler Festival, rocken ordentlich, lassen gute Ideen klar erkennen. Gute Unterhaltung eben, nicht mehr und nicht weniger. Herausragende Titel sind das stetig nach vorne treibende "Comet Rising" oder "Lost Horizon", das beim Riffing wie bei den Gesangsleistungen überzeugen kann. Wenn sich D.S. an diesen Titeln orientieren und bei der nächsten CD etwas mehr das Gaspedal durchtreten, dann erwartet uns etwas qualitativ hochwertiges. Wie sich diese CD behaupten wird, hängt nicht von meiner Meinung ab, sondern von der Bereitschaft derer, denen die erste CD gefallen hat, sich mit der neuen musikalischen Ausrichtung von D.S. auseinander zu setzen und evtl. auch zu akzeptieren.

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